Radiosendungen zum „Weltkulturerbe Stuwerstrich“

Das Stuwerkomitee startet nach der Kampagne im Herbst „Rotlicht statt Blaulicht“ mit neuem Elan und einer neuen Kampagne ins Frühjahr: Weltkulturerbe Stuwerstrich – Lieber Rotlicht statt Blaulicht!

Wir starten mit Auftaktsendungen in Radio Orange 94.0 in der Reihe der Sondersendungen „O94 Politik Spezial“ am
Samstag, den 12.4. von 16-16.30 und von 17.30-18.30 Uhr.

Es kommen Sexarbeiter_innen, Expert_innen, Kunden und Aktivist_innen zu Wort.

Und wir haben ein paar Bitten:

  1. Hört Euch das an. Sagt es weiter. Diskutiert über das, was ihr da hört.
  2. Wer im Stuwerviertel wohnt, kann uns helfen die Sendung hier öffentlich hörbar zu machen. Radios ins Fenster stellen und Autoradios aufdrehen! Helft mit, die Diskussion in unserem öffentlichen Raum erklingen zu lassen.
  3. Beteiligt euch. Kommt vorbei, wer hat, mit Ghettoblaster und/oder rotem Schirm ausgerüstet! Treffpunkt am Samstag schon um 15.30 im Stuwerviertel am Vorgartenmarkt im Big Garten Restaurant. Da besprechen wir, wo und wie wir uns im Viertel verteilen und mit Radios und Schirmen aufstellen.

 

Eineinhalb Stunden „Weltkulturerbe Stuwerstrich“ – Radiosendung

Sexarbeit ist ein Beruf, über den einige Mythen bestehen, viele Vorurteile vorherrschen und wenig sachliches Wissen verbreitet ist.

sexarbeiterInnen haben Lust auf ihre Rechtet auf ihre rechteSexarbeit ist ein Beruf, der gleichermaßen literarisch romantisiert wie auch gesellschaftlich stigmatisiert wird. Die so genannten süßen Mädel und die Praterhuren, die Mutzenbacherinnen und die Grabennymphen kommen wohl in der Wiener Weltliteratur zu Wort, aber nicht in der Wiener Stadtpolitik.

In kaum einem anderen Berufsfeld übergeht die Politik in ähnlich frechem Ausmaß die Anliegen und die Bedürfnisse, das Wissen und die Wünsche derjenigen, die ihn ausüben und mit diesem Beruf ihr Einkommen bestreiten. Das Ergebnis sind absurde und wirklichkeitsfremde, entmündigende und entwürdigende Regelungen, Arbeits- und Lebensbedingungen.

Während wissenschaftliche Untersuchungen deutlich zeigen, dass ein gesetzliches Verbot der Sexarbeit die Arbeits- und Lebensbedingungen für die Sexarbeiter_innen weiter verschlechtern würde und die Betroffenen noch leichter ausbeutbar machen würde, schreit nun auch in Österreich eine Allianz aus Ahnungslosen – sei es aus religiösem Eifer, politischer Profilierungssucht oder gutgemeintem Feminismus – nach Maßnahmen, die zu mehr Diskriminierung, nach weiterer Verdrängung der Problemlagen und Abdrängung der Betroffenen in Abhängigkeitsverhältnisse führen müssen.

Die Initiative „Lieber Rotlicht statt Blaulicht!“ im Leopoldstädter Stuwerviertel hat dem Aufgabe verschrieben, der Vernunft und den Betroffenen zu Gehör zu verhelfen. Wir wollen ihre Stimmen hören. Wir bemühen uns weiterhin, wie bei unseren Aktionen und Veranstaltungen im Herbst, eine enthysterisierte und solidarische Debatte eröffnen.

Die Radiosendung zum online Nachhören

Notweniger Weise um Musikeinspielungen und die wochenspezifischen Ankündigungen gereinigt (108min; mp3, 54,4MB – creative commons):

 

Eine Wiederholung der Sendung auf Radio Orange gibt es am Sonntag, 11.Mai 2014 von 10:00 bis 12:00.