„Es gibt Leute, die Sex mit ihrem Ehepartner schon als unangenehme Zumutung empfinden und Menschen, die am liebsten mit jedem und jeder ins Bett gehen würden, aus Lust am Leben und an der Menschheit. In einer modernen Gesellschaft darf das jeder so machen wie er will.
Jeder nach seinem Geschmack.Aber was Sexarbeit angeht, benimmt sich unsere Gesellschaft moralisch fundamentalistisch.
Ich wohne hier in der Venediger Au. Schauen Sie: rechts stehen die muslimischen Fundamentalisten und links stehen die Huren.Warum dürfen die bärtigen Männer in der Militärkleidung mit den viel zu kurzen Hosen vor der Moschee herum stehen, aber Huren dürfen nicht im Minirock vor dem Stundenhotel stehen?
Das ist doch ungerecht.Ich finde es einfacher, meinen Enkeln zu erklären, was eine Sexarbeiterin ist – („Das sind Frauen, die Männer, die keiner richtig lieb hat, ein bisschen in den Arm nehmen und streicheln und ihnen ein bisschen Freunde machen, damit diese traurigen Männer nicht aus lauter Frust auf blöde Gedanken kommen.“ z.B.) – , als ihnen zu erklären, was diese bärtigen Männer in den zu kurzen Hosen sind. Weil das weiß ich wirklich nicht.
Mir würde es gefallen, wenn die Huren in ihren hohen Stiefeln und ihrem Glitzergewand hier auf der Straße stehen dürften. So wie sie früher am Gürtel standen. Unverkennbar Huren.
Dann würden auch nicht mehr Schülerinnen mit Huren verwechselt.Das einzige was nervt an der Prostitution, sind die mit dem Auto herumkurvenden Freier. Vielleicht könnte das Stuwerviertel ja eine Freier-Fußgängerzone werden?“